Das Gleichgewicht wird am unverformten System gebildet. Es gilt ein linearer Zusammenhang zwischen Tragwerksbelastung und Schnittgrößen. Daher werden die Verformungen, Auflagergrößen und Schnittgrößen lastfallweise ermittelt. Für die Erfassung von Imperfektionen gibt es eigene Lastfälle bzw. Lastgruppen.
Das Superpositionsprinzip ist zulässig, das heißt, die Lastfälle sind frei kombinierbar, z.B. mit Hilfe der MIN/MAX-Überlagerung.
Verformungen und Auflagergrößen unter Gebrauchslast
Für die Berechnung der Verformungen und Auflagergrößen sind Normbelastungen relevant, d.h. die Überlagerung erfolgt mit 1.0-fachen Lasten. Die Berechnung erfolgt anhand der vordefinierten Lastkombinationen, eine MIN/MAX-Überlagerung ist nicht möglich.
Falls Sie selbst keine Lastkombinationen definieren, verwendet das Programm folgende Standardeinstellungen:
-Eine Lastkombination
-Faktor aller Lastfälle = 1
-MIN/MAX-Überlagerung über Lastkombinationen und Lastfälle (für die Berechnung der Schnittkräfte; auf die Verformungen hat diese Einstellung keinen Einfluss)
-Keine Lastgruppen
Bemessungsschnittgrößen nach DIN 18800
Für die Nachweise/Bemessung werden alle Lastfälle bestimmten Einwirkungen zugeordnet. Entsprechend Ihrer Lasttypisierung erstellt EuroSta automatisch die Einwirkungsüberlagerung nach DIN 18800. Einander ausschließende Lastfälle können einer sogenannten Lastgruppe zugeordnet werden. Von den Lastfällen einer Lastgruppe ist nur derjenige aktiv, welcher die extremen Schnittgrößen erzeugt. Alle anderen werden ignoriert. Lastfälle einer Lastgruppe müssen immer einer Einwirkung zugeordnet werden.
Innerhalb einer Einwirkung führt EuroSta eine gesonderte Extremwertbestimmung durch: Für jede Schnittstelle im Tragwerk erfolgt eine MIN/MAX-Überlagerung über alle der Einwirkung zugeordneten Lastfälle unter Berücksichtigung eventuell definierter Lastgruppen. Die Lastfallkombinationen, die eine extreme Bemessungsschnittgröße (maximal oder minimal) ergeben, werden als neue, programminterne Einwirkungen gesichert.
Für die so entstandenen neuen Einwirkungen erstellt EuroSta für die Bemessung automatisch die Einwirkungsüberlagerung nach den Richtlinien der DIN 18800. Anhand dieser Überlagerung werden für jede der n Schnittstellen eines FE-Elements die mit Teilsicherheitsbeiwerten behafteten extremen Schnittgrößen bestimmt, für die dann die Nachweise erfolgen.
Falls Sie keine Einwirkungen definieren, rechnet das Programm mit folgenden Standardeinstellungen:
-Zwei Einwirkungen
-Zuordnung von Lastfall 1 zu Einwirkung 1
-Zuordnung aller anderen Lastfälle zu Einwirkung 2
-Zuordnung von Einwirkung 1 zu Typ 0 (Ständige Lasten)
-Zuordnung von Einwirkung 2 zu Typ 1 (veränderliche Lasten)
-Keine Lastgruppen.