Bemessungsschnittgrößen für Flächentragwerke

Das Verfahren zur Ermittlung der Bemessungsschnittgrößen für Flächentragwerke in MicroFe orientiert sich an dem Algorithmus, welcher im Anhang 2 des Eurocode 2, Teil 1-1, (Deutsche Fassung ENV 1992-1-1: 1991), Juni 1992, beschrieben ist.

Dort lautet es folgendermaßen:

Anhang A2.8 - Bewehrung in Platten

  1. In jedem Plattenquerschnitt darf die Bewehrung für jedes beliebige Momentenfeld mit Hilfe der folgenden Verfahren ermittelt werden.
  2. Es wird ein rechtwinkliges Koordinatensystem gewählt, und die Momente werden in Richtung der Koordinatenachsen so aufgeteilt, dass sich die Momente mx, my und mxy je Längeneinheit ergeben, so dass my≥mx ist. In x- und y-Richtung wird eine Bewehrung zur Aufnahme der Momente mudx, m'udx, mudy und m'udy im Grenzzustand der Tragfähigkeit bestimmt. mudx und mudy bewirken Zug an der Plattenunter- und m'udx und m'udy an der Plattenoberseite.
  3. Das nachstehende Flussdiagramm wird zur Bestimmung der Bemessungsmomente in den Grenzzuständen der Tragfähigkeit aus den Werten von mx, my und mxy verwendet.



Anhang A2.9 - Bewehrung in Scheiben und Wänden

  1. Die Bewehrung für ein Scheibenelement unter Einwirkung eines Spannungsfelds mit den Spannungen σx, σy und σxy im orthogonalen Koordinatensystem, das so gewählt wird, dass σx≤σy ist, darf mit dem nachfolgend erläuterten Verfahren berechnet werden.
  2. Im folgenden Flussdiagramm sind ftdx und ftdy angenommene rechnerische Zugspannungen, für die der Beton in x- und y-Richtung zu bewehren ist. Wird die Zugfestigkeit des Betons vernachlässigt, ergeben sich die Bewehrungsgrade in x- und y-Richtung zu ρx=ftdx/fyd und ρy=ftdy/fyd, wobei negative Werte zu Null gesetzt werden sollten.
  3. In beidseitig bewehrten Wänden, deren Bewehrung ausreichend verankert ist, [...] sollte die Betonspannung auf σc=ν*fcd und gleichzeitig die Schubspannung auf |τxy|=ν*fcd/2 begrenzt werden, wobei nach Gleichung (4.21) berechnet wird. [Hinweis: Nach EC2 ist fcd=fckc (ohne Faktor α) definiert.]

zu (3):
Der Faktor aus EC2 ist noch an DIN 1045-1 anzupassen. Dies kann durch einen Vergleich der maximalen Querkrafttragfähigkeit nach beiden Normen geschehen. Vergleicht man Gleichung (4.26) EC2 mit Gleichung (76) DIN 1045-1, so erkennt man, dass (ν*fcd) nach EC2 in DIN 1045-1 (αc*fcd) entspricht mit αc nach DIN1045-1, 10.3.4 (6). Werden die Bedingungen nach A2.9 (3) nicht eingehalten, so erfolgt keine Bemessung, sondern für den entsprechenden Knoten wird eine Druckspannungsüberschreitung ausgewiesen. Als Bemessungsnormalkraft nEd wird dann -MAX(σc, 2*|τxy|)*Flächendicke ausgegeben.