Die Dialogbox 'Dichtheitsnachweis'

In diesem Dialog sind alle Parameter für den Dichtheitsnachweis für wassergefährdende Stoffe (gemäß DAfStb-Richtlinie: Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) einzugeben.

Um die Dichtheit für wassergefährdende Stoffe nachzuweisen, ist zuvor der Zustand des Betonquerschnitts infolge der maßgebenden Einwirkungskombination in jedem Elementknoten zu ermitteln. Der zu führende Nachweis hängt dann vom Querschnitts-Zustand (z. B. ungerissen, einseitig gerissen oder durchgängig gerissen) ab.

Falls durchgängige Trennrisse nicht ausgeschlossen werden können (z. B. aus Zwangbeanspruchung), sollte diese Option aktiviert werden. In diesem Fall wird der Querschnitt unabhängig von den vorhandenen Lastkombinationen immer als durchgängig gerissen angenommen, der dann je nach Beanspruchung überdrückt sein kann.
Liegt eine häufig wechselnde Momentenbeanspruchung vor, so kann diese Option gewählt und der Nachweis dementsprechend geführt werden. Gemäß der DAfStb-Richtlinie ist in diesem Fall der Nachweis mit dem doppelten ewtm-Wert zu erbringen.

In allen Nachweisen wird zum einen die seltene Einwirkungskombination ohne Beaufschlagung und zum anderen die quasi-ständige Einwirkungskombination mit Beaufschlagung untersucht, wobei die Kombinationsbeiwerte aus o.g. DAfStb-Richtlinie benutzt werden. Falls im Einwirkungsdialog keine Einwirkung als "Beaufschlagung für Dichtheitsnachweis" typisiert ist, wird nur die seltene Einwirkungskombination (ohne Beaufschlagung) untersucht.

Bei einem gerissenen Beton-Querschnitt wird (falls möglich) immer eine erforderliche Bewehrung ermittelt, mit der die Dichtheit gewährleistet werden kann.

Für den Nachweis der Mindestbewehrung infolge Zwangeinwirkungen nach DIN 1045-1, 11.2.2 ist der maximal zulässige Grenzdurchmesser ds und der Anteil der wirksamen Betonzugfestigkeit fct,eff von der mittleren Betonzugfestigkeit fctm anzugeben. Gemäß DAfStb-Richtlinie ist hierfür eine Rissbreite von wk = 0,20 [mm] zugrunde zu legen. Dieser Nachweis kann auch unterdrückt werden.

Wird ein halbes Überwachungsintervall gewählt, so werden für die folgenden Nachweise die reduzierten Sicherheitsbeiwerte γe und γc gemäß DAfStb-Richtlinie verwendet.

Ungerissener Querschnitt

Der Querschnitt ist als dicht in einer vorgegebenen Beaufschlagungsdauer t zu betrachten, wenn die Querschnittshöhe h größer ist als die mit dem Sicherheitsbeiwert γe multiplizierte Eindringtiefe etk=1.35*etm mit etm=e72m*(t/72)0.5 (t in [h]).

Einseitig gerissener Querschnitt

Der Querschnitt ist als dicht in einer vorgegebenen Beaufschlagungsdauer t zu betrachten, wenn die Druckzonenhöhe x im Zustand II größer ist als die mit dem Sicherheitsbeiwert γe multiplizierte Eindringtiefe etk=1.35*etm mit etm=e72m*(t/72)0.5 (t in [h]).
Zudem muss die Druckzonenhöhe größer als der zweifache Größtkorndurchmesser Dmax sein und mindestens 30 mm betragen.

Beidseitig gerissener Querschnitt infolge häufig wechselnder Momentenbeanspruchung

Der Querschnitt ist als dicht in einer vorgegebenen Beaufschlagungsdauert zu betrachten, wenn die Höhe der vorgerissenen Druckzone xw größer ist als die mit dem Sicherheitsbeiwert γe multiplizierte zweifache Eindringtiefe ewtk=1.35*ewtm mit ewtm=ew72m*(t/72)0.5 (t in [h], zu ew72m s. u.).
Zudem muss die Druckzonenhöhe größer als der zweifache Größtkorndurchmesser Dmax sein und mindestens 50 mm betragen.

Durchgängig gerissener Querschnitt mit Überdrückung

Der Querschnitt ist als dicht in einer vorgegebenen Beaufschlagungsdauer t zu betrachten, wenn die Höhe der vorgerissenen Druckzone xw größer ist als die mit dem Sicherheitsbeiwert γe multiplizierte Eindringtiefe ewtk=1.35*ewtm mit ewtm=ew72m*(t/72)0.5 (t in [h]).
Zudem muss die Druckzonenhöhe größer als der zweifache Größtkorndurchmesser Dmax sein und mindestens 50 mm betragen.

Die mittlere Eindringtiefe in gerissenen Beton ew72m (für t=72 h) ist experimentell in Abhängigkeit von den den Riss zentrisch überdrückenden Betondruckspannungen σb zu ermitteln. Der Kurvenverlauf dieser Versuchsergebnisse ist mit drei Stützstellen anzugeben (dazwischen wird linear interpoliert), wobei möglichst ein Wert ew72m für den nicht überdrückten Querschnitt (σb=0) angegeben werden sollte.
Bei Betondruckspannung größer als 5 N/mm² wird die Eindringtiefe nicht weiter abgemindert.

Durchgängig gerissener Querschnitt ohne Überdrückung

Zum Nachweis der Dichtheit wird ein Rissbreitennachweis für eine Rissbreite wcal = wcritr geführt. Zuvor ist die kritische Rissbreite wcrit experimentell zu bestimmen.
Für den Rissbreitennachweis ist der maximal zulässige Grenzdurchmesser ds und der Anteil der wirksamen Betonzugfestigkeit fct,eff von der mittleren Betonzugfestigkeit fctm anzugeben.