Modelle in ViCADo nutzen Daten, die nicht Bestandteil des Modells sind, auf die das Modell jedoch Bezug nimmt. Solche Daten werden als Stammdaten bezeichnet. Sie sind rein technisch betrachtet projektübergreifender Bestandteil der Programmdatenbank.
Änderungen in der Stammdatenverwaltung werden im Modell abgespeichert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Änderungen für die Installation zu ändern. Diese stehen dann auch in jedem neu erzeugten Modell zur Verfügung. Da die Einstellungen mit dem Modell archiviert werden können, kann auf die getroffenen Einstellungen auch rechnerübergreifend zugegriffen werden.
Um welche Stammdaten handelt es sich im Einzelnen? Zunächst mal um Einstellungen, welche für einzelne Modellobjekte wie Stabstahl, Matten, aber auch für Materialien usw. herangezogen werden. Weiter um Angaben, welche die Darstellung der Bauteile und Bewehrungsobjekte generell in der Zeichnung und im Plan beeinflussen, also Angaben zu Stifttypen, Linientypen und Schraffurtypen. Schließlich gehören auch solche Einstellungen zu den Stammdaten, welche die Arbeiten am Modell steuern wie bspw. die Markierfarbe oder Angaben zum Fangen. Die zuletzt genannten Einstellungen sind globale Einstellungen, die zur Installation gehören. Sie können nicht mit dem Modell mitgeschickt werden.
In den folgenden Abschnitten wollen wir Sie kurz mit den unterschiedlichen Bereichen der Stammdatenverwaltung vertraut machen. Wir wollen Ihnen hier vermitteln, wie Sie Anpassungen und Ergänzungen vornehmen können, um eine individuell auf das Projekt (bzw. Modell) abgestimmte Darstellung zu erzielen.
Tipp: Grundsätzlich gilt, dass alle Eingaben von Objekten auf der Grundlage der aktuellen Stammdatenverwaltung erfolgen. So erhält beispielsweise eine Betonstütze in der Darstellung automatisch das in der Materialverwaltung zugewiesene Schraffurmuster.
Nachträgliche Veränderungen in der Stammdatenverwaltung bewirken hingegen keine automatische Korrektur der bereits vorhandenen Objekte. Eine Änderung der schon eingebauten Objekte kann nur über die direkte Korrektur der zugehörigen Eigenschaften durchgeführt werden.
Die Stammdaten für einzelne Objekte und Materialien können jederzeit erweitert bzw. modifiziert werden. Wir wollen im folgenden Beispiel einen weiteren Materialtyp in die Materialverwaltung aufnehmen und entsprechend mit Werten versehen.
Öffnen Sie die Material-Stammdaten über den Befehl Extras -> Stammdatenverwaltung und wechseln Sie auf die Registerkarte Material.
Auf der linken Seite des Dialogfensters werden die einzelnen Materialien in Gruppen und Typen gegliedert aufgeführt. Auf der rechten Seite erfolgen dann die Angaben zur Darstellung der Materialien wie Texturen und Schraffurmuster. Die Registerkarte Kennzahlen dient zum Hinterlegen baustatischer Werte wie Wichte, Druck- und Zugfestigkeit.
Über die Schaltfläche Als Standard lassen sich die getroffenen Einstellungen in der Stammdatenverwaltung speichern. Das bedeutet: sie stehen ab diesem Zeitpunkt dem aktuellen Modell sowie allen neu erzeugten Modellen zur Verfügung. Wurde die Schaltfläche nicht gedrückt, gelten die Einstellungen nur für das aktuell bearbeitete Modell.
Um einen Materialtyp anzulegen, ist die Materialgruppe zu markieren. Anschließend kann über das Kontextmenü mit dem Befehl Neu der Gruppe ein weiterer Materialtyp hinzugefügt und mit seinen Eigenschaften versehen werden.
Der untere Bereich der Registerkarte Allgemein bietet die Möglichkeit, die gewünschten optischen Merkmale der Materialien und die materialbedingten Schraffurmuster zu definieren, wie sie in der Schraffurverwaltung festgelegt sind.
Im oberen Bereich können Sie die Texturen festlegen, die in der Visualisierung das natürliche Aussehen der Materialien simulieren sollen. Zu jedem Material stehen verschiedene Texturvarianten zur Verfügung, die über die Schaltfläche Ändern ausgewählt werden können. So kann bspw. die Kalksandsteintextur in verschiedenen Mauerwerksverbänden dargestellt werden.
Analog lassen sich beispielsweise auch die Konfiguration der Bewehrungsobjekte anpassen oder neue Ringbalkenschalen definieren.
Es ist eines der herausragenden Merkmale von ViCADo, dass es dem Anwender bei der optischen Darstellung von Bauteilen und Materialien vollkommene Freiheiten lässt. Das heißt: Sie können die Bildschirmdarstellung des Modells und die daraus abgeleiteten Pläne den Projektanforderungen gemäß gestalten. So ist die Verwendung verschiedener Strichstärken für die Darstellung von Wänden ebenso selbstverständlich wie die farbliche Hervorhebung von Bauteilen.
ViCADo verfügt in den Stammdaten über einen eigenen Bereich, in dem alle Stifte hinsichtlich Strichstärke und Farbe definiert sind. Die Farben können dabei separat für die Bildschirmdarstellung und die Planausgabe definiert werden.
Öffnen Sie die Stifteverwaltung über den Befehl Extras -> Stifte.
Die einzelnen Stifte sind in Gruppen zusammengefasst. Das Erzeugen einer neuen Gruppe ist ebenso möglich wie die Modifikation vorhandener Strichstärken und Farben bzw. das Anlegen neuer Stifte in der jeweiligen Gruppe.
Sie generieren eine neue Gruppe, indem Sie in der Auswahlliste Gruppe den entsprechenden Namen eingeben. Anschließend müssen Sie über die Schaltfläche Neu einen Stift anlegen und mit Werten versehen.
Die Stifteverwaltung wird mit OK verlassen.
Auch die Linientypen können individuell eingestellt werden.
Öffnen Sie die Verwaltung der Linientypen über den Befehl Extras -> Linientypen.
Die einzelnen Linientypen lassen sich wie die Stifte in Gruppen zusammenfassen. Über die Schaltfläche Neu wird ein neuer Linientyp in der Liste angelegt.
Klicken Sie auf ein Linienmuster, wird ein Fenster geöffnet, in dem Sie den Linientyp bearbeiten können.
Eine Linie ist in ViCADo immer eine Zusammensetzung aus mehreren einzelnen Symbolen. Wollen Sie bspw. eine gestrichelte Linie definieren, kombinieren Sie ein Liniensymbol und ein Leerzeichen miteinander. Durch Eingabe des Längen- und Breitenverhältnisses der einzelnen Symbole können Sie diese genau Ihren Bedürfnissen anpassen und entsprechende Effekte erzielen.
Für die verwendeten Schraffurmuster bietet ViCADo alle gängigen Schraffurtypen und Darstellungen in der gewünschten Schraffurfarbe an. Die Vorgehensweise beim Anpassen von bereits vorhandenen bzw. beim Anlegen neuer Schraffurtypen ist analog zu den Linientypen und Stiften.
Öffnen Sie die Schraffursammlung über den Befehl Extras -> Schraffuren.
In der Gruppe Material sind die in ViCADo definierten Materialschraffuren zusammengefasst.
Mit Mausklick auf die Bildschirmdarstellung der Schraffur wird ein Dialogfenster geöffnet, in dem Sie die Schraffur verändern oder einstellen können.
Zusätzlich zur Definition durch mehrere Zeilen haben Sie die Möglichkeit, mehrere Richtungen anzugeben. Durch die Angabe der Richtungen legen Sie Schraffuren übereinander. Wollen Sie bspw. ein Rautenmuster erzeugen, definieren Sie zwei Richtungen mit 45° und 135° und legen als Linientyp Solid fest.