Um die Auflagersituation realistisch abzubilden – z.B. bei einem Fundament, bei dem sich bei Zug eine klaffende Fuge bildet – ist unter Umständen eine einseitige Definition von Auflagern, bei welcher die Zug- oder die Druckfeder ausgeschaltet werden, erforderlich.
Falls für eine Translationsrandbedingung eine getrennte Definition von Druck- und Zugfedern stattfindet, gilt folgendes zu beachten. Auflagerkräfte, die in die positive Auflager-Koordinatenrichtung zeigen, werden durch ein Druck-Auflager aufgenommen. Die Zugfeder kann in diesem Fall ausgeschaltet werden, ohne, dass das System kinematisch wird. Für die Aufnahme negativer Auflagerkräfte ist entsprechend ein Zug-Auflager erforderlich.
In den unteren Beispielen haben das Punktlager und das Flächenlager negative Lagerergebnisse in t-Richtung. Für die Aufnahme dieser Auflagerkräfte ist ein Zug-Auflager erforderlich und die Druck-Feder für die Translationsrandbedingung in t-Richtung kann ausgeschaltet werden. Das Linienlager hat positive Lagerergebnisse in t-Richtung, d.h. hier ist ein Druck-Auflager notwendig.
Dieses Vorgehen gilt analog für alle Auflager-Koordinatenrichtungen und für alle 2D- und 3D-MicroFe-Modelle.
Siehe auch:
Erweiterte Lagerdefinition – Stützen- und Wandlager
Erweiterte Lagerdefinition – Punkt- und Linienlager
Erweiterte Lagerdefinition – Bettungszifferverfahren