Sonderprofile und Vouten

Neben der Verwendung der Normprofile haben Sie die Möglichkeit, selbst sogenannte Sonderprofile zu erstellen.

Ausgangspunkt ist ein Normprofil, bei dem Sie einzelne Querschnittswerte ändern und das so erzeugte neue Profil unter einem eigenen Namen abspeichern können. Die Bearbeitung erfolgt in einer Dialogbox, die Sie über den Befehl Extras Sonderprofile aufrufen.

Zunächst muss ein Ausgangsprofil gewählt werden. Nach Drücken des Schalters ‚...‚ erscheint eine Auswahlbox analog zur Profilauswahl. Als Ausgangsprofil kann ein Normprofil beliebigen Typs gewählt werden. Wurde von diesem Typ noch kein Sonderprofil abgeleitet, wird eine neue Profildatei angelegt (Normprofil-Dateiname+‚s‚), die in der Typreihe erweiterbar ist. In diese Datei werden die Eingabewerte und berechnete Querschnitts- und Steifigkeitswerte abgelegt. Bei der Profilwahl für die Querschnittszuweisung kann das Sonderprofil dann wie ein Normprofil selektiert werden.

In der oben genannten Dialogbox editieren Sie auch die Werte des Sonderprofils. Dazu wird eine Bemaßungsskizze des Profils eingeblendet, anhand derer Sie die Bemaßung vornehmen können.

Zur Bezeichnung eines Sonderprofils gehören

-Reihe = <Ausgangsprofilname>+<s>, z.B. HEBS
(nicht editierbar)

-Querschnittsgröße, z.B. 225x10 (gängige Zahl des Typs, aber keine beliebige Zeichenkette)

-Profilherstellung , z.B. gewalzt oder geschweißt

-Profilfertigung, z.B. warm oder kalt gefertigt.

Bei der Berechnung der Sonderprofile kann es zu geringfügigen Abweichungen im Vergleich mit den Originalprofilen kommen. Die Abweichungen kommen zustande, da diese Profile neu berechnet werden und nicht alle Einzelheiten der ursprünglichen Profile exakt nachgebildet werden. Dies gilt zum Beispiel für die Ausrundungen der Walzprofile oder die seitlichen Abschrägungen der Flansche und Stege.

Die Abweichungen lagen jedoch bei den durchgeführten Testrechnungen durchweg unter 1%. Sie sind damit für die Nachweise unerheblich und baupraktisch kaum relevant, da im Vergleich dazu bei der Tragwerksmodellierung (Steifigkeit von Verbindungen; Auflagersteifigkeiten, Lastannahmen u.a.) weitaus "unschärfere" Annahmen akzeptiert werden, die die Verformungen, Schnittgrößen und Nachweise erheblich stärker beeinflussen.

Vouten bezeichnen bei EuroSta nicht nur eine Trägeraufweitung im Stützenbereich, sondern auch die Definition veränderlicher Querschnittsabmessungen für Stützen oder Riegel. Sie sind deshalb als eigenständige Position einzugeben, die eine kontinuierliche lineare Querschnittsänderung über die gesamte Länge hinweg besitzt.

Gebildet wird eine Voute durch die Änderung von Querschnittsabmessungen des für eine Stabposition ausgewählten Profils, wie dies z.B. durch das Aufschneiden und umgekehrte Zusammensetzen von I-Profilen erreicht wird. Eine Voute kann dabei bezüglich der Systemlinie einer Position entweder zentrisch (symmetrisch), oder nach "oben" bzw. "unten" in lokaler s- oder t-Richtung geformt sein.

Erzeugt werden Vouten erst nach dem Setzen einer Position in der Registerkarte ‚Eigenschaften Querschnitt‚. Dort gibt es im Eingabebereich Voute den Schalter ‚...‚, mit dem Sie einen entsprechenden Dialog aufrufen.