Seit der Erfindung des Papiers werden Zeichnungen erstellt, um dem Bauherrn die Idee des fertigen Bauwerkes zu unterbreiten. Dabei war immer der Plan der Träger der Information.
Software als elektronisches Zeichenbrett
An dieser grundlegenden Ausrichtung hat auch der Einsatz von Software nichts geändert. Die bislang eingesetzten CAD-Systeme sind häufig jedoch nicht mehr als ein elektronisches Zeichenbrett. Sie ersetzen die klassischen Werkzeuge wie Lineal und Stift durch Maus und Tastatur.
Diese Technik hat zwar bereits viele Vorteile, die Möglichkeiten eines "elektronischen Zeichenbretts" werden aber noch durch folgende Eigenschaften eingeschränkt:
Die Bauwerke werden durch eine Vielzahl von einzelnen Zeichnungen und Plänen beschrieben, wobei deren Inhalte völlig losgelöst voneinander existieren.
Die Darstellung von Übergangsbereichen auf zwei verschiedenen Plänen bedeutet doppelte Arbeit und stellt bei Änderungen eine ständige Gefahrenquelle dar.
Die Zerlegung von Bauteilen in Grundriss und Schnitt – selbst auf einem Plan – erfordert doppelten Aufwand beim Erstellen und Ändern. Weiterer Aufwand entsteht, wenn alles fertig ist und nur eine „Kleinigkeit" geändert werden soll. Auf einmal wird aus: „die Stütze und den Unterzug, die rücken wir jetzt doch noch einen Meter nach hinten" ein neuer Grundriss, eine neue Ansicht, eine neue Stückliste usw.
Kurzum: Die mit herkömmlichen CAD-Systemen erstellten Pläne haben kaum größeren Informationsgehalt als die von Hand gezeichneten, womit die heutigen Möglichkeiten der Datenverarbeitung ungenutzt bleiben.
Mit der Weiterentwicklung von Softwarelösungen haben sich die Möglichkeiten bei der Verwendung moderner CAD-Systeme erweitert.
Während der Konstruktion des Bauwerks im CAD durch den Anwender werden wichtige Informationen vom Programm automatisch erzeugt (beispielsweise 3D-Informationen zum Bauwerk, Flächen und Volumenberechnungen, Bauteilbewehrung).
Alle Informationen zu dem entstehenden Bauwerk werden in einem Modell gespeichert und können jederzeit von ViCADo in Form eines Plans oder einer Textausgabe bereitgestellt werden. Für ViCADo steckt also das gesamte Wissen nicht mehr im Plan, sondern im Modell. Dadurch wird zu jedem Zeitpunkt der aktuelle Stand des Modells automatisch in Form eines Planes bereitgestellt.