Imperfektionen - Erzeugen aus ...

Die geometrischen Ersatzimperfektionen sind so anzusetzen, dass sie sich der zum niedrigsten Knickeigenwert gehörenden Verformungsfigur möglichst gut anpassen. Sie sind dabei in ungünstigster Richtung wirkend anzusetzen.

In einfachen Fällen wird es häufig durch die Anschauung möglich sein, den qualitativen Verlauf der Verformungsfigur im Knickfall festzustellen. In komplexeren Fällen sollten Sie die Fähigkeiten des Programms EuroSta zur Ermittlung der Knickeigenwerte und –figuren heranziehen, um für jede Lastkombination den dazugehörenden Imperfektionsfall zu erzeugen. Dabei sollten Sie beachten, dass die Verformungsfigur eines Tragwerkes nicht immer identisch ist mit der Verformungsfigur, die zum 1. Knickeigenwert gehört.

Für eine Anwendung dieser Funktion müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

1.An den Stabpositionen müssen Sie für s- und t-Richtung Ersatzimperfektionswerte für Vorverdrehungen und –krümmungen gemäß DIN 18800 eingetragen haben (siehe auch Imperfektionen setzen).

2.Sie müssen mit der Funktion Imperfektionen -- Setzen an den zu prüfenden Stäben Imperfektionen gesetzt haben, damit diese als Belastung in der statischen Berechnung berücksichtigt werden können. Dabei müssen die Verformungen alle in positiver Achsrichtung wirken. Imperfektionen können nur an Positionen gesetzt werden, die aus einem einzelnen Stab bestehen. Das Setzen an einem Stabzug ist nicht möglich.

Nach Aufruf der Funktion öffnet sich der Dialog 'Imperfektionen erzeugen'. Der Dialog ermöglicht die Auswahl entweder der Knickfigur der nichtlinearen Lastkombination und einer Eigenform oder der Verformungsfigur einer Lastkombination, aus denen im anzugebenden Lastfall die Imperfektionen generiert werden sollen.

Durch Verlassen des Dialogs mit [OK] starten Sie die Berechnung der Ersatzimperfektionen. Dazu führt EuroSta zunächst eine statische Berechnung zur Ermittlung der Knickwertetabelle für die Stabkennzahlen e durch. Anschließend ermittelt das Programm aus der Knickfigur/Verformungsfigur die Ausweichrichtungen der einzelnen Stäbe und stellt damit einen Imperfektionslastfall zur Verfügung. Die vorgegebenen Imperfektionswerte r0 und w0 werden dabei nach der gewählten Knick- bzw. Verformungsfigur ausgerichtet.

Die eigentliche statische Berechnung führen Sie dann für die um den (oder die) Imperfektionslastfälle (gF = 1.0) erweiterten Lastkombinationen als nichtlineare Berechnung.