Für alle flächenhaften Positionen (Platte, Scheibe, Decke, Wand, Fläche) steht dieser erweiterte Bemessungs-Dialog zur detaillierten Eingabe der Bemessungs-Parameter nach DIN 1045-1 zur Verfügung.
Für jede der vier Bewehrungslagen (r-Richtung oben und unten, s-Richtung oben und unten) wird aus den 6 Schnittgrößenkomponenten (mr, ms, mrs, σr, σs, σrs) jeweils ein Bemessungsmoment und eine Bemessungsmembranspannung ermittelt (s. Bemessungsschnittgrößen für Flächentragwerke), mit der dann die jeweilige Bewehrungslage dimensioniert wird.
Bei der Biegebemessung wird automatisch eine Druckbewehrung ermittelt, wenn diese erforderlich wird. Die bezogene Druckzonenhöhe ξ=x/d wird nur auf 0,617 begrenzt, damit der Betonstahl wirtschaftlich voll ausgenutzt wird; es erfolgt keine schärfere Begrenzung nach 8.2. Für die Membranbeanspruchung von Scheiben und Schalen wird keine Druckbewehrung ermittelt, da diese Druckbewehrung nur wirksam in Richtung der Hauptdruckspannungen anzuordnen wäre - diese weicht aber i.d.R. von der Richtung des vorhandenen Bewehrungsnetzes ab. Deshalb wird in diesem Fall nur ein Überschreiten der zulässigen Betondruckspannung (vgl. EC2, Anhang A2.9) in der Ausgabe markiert.
In Materiallisten werden Ihnen die für DIN 1045-1 zulässigen Betonfestigkeitsklassen und Betonstahlsorten für Längs- und Querkraftbewehrung (nicht bei Scheiben) zur Auswahl angeboten. In der Auswahlliste für Beton stehen Ihnen neben den Normalbetonen auch die Leichtbetone zur Auswahl. Bei Wahl eines Leichtbetons ist zusätzlich die Trockenrohdichte des Betons einzugeben.
Der Bewehrungsabstand ist der Abstand zwischen der Betonoberfläche
und der Schwerachse der Bewehrung. Da bei Scheiben der Bewehrungsabstand
für die Bemessung keine Rolle spielt, entfällt dessen Abfrage bei derartigen
Tragwerken.
Für beide Bewehrungslagen (oben und unten) und für jede Bewehrungsrichtung
(r und s) kann der Bewehrungsabstand separat vorgegeben werden.
Die Grundbewehrung ist eine feste Bewehrungsmenge, die im gesamten
Bauteil auf jeden Fall vorhanden ist, zum Beispiel weil sie als Mindestbewehrung
vorgegeben oder als Montagebewehrung notwendig ist. Bei der Ergebnisausgabe
wird die hier eingegebene Grundbewehrung in der grafischen Darstellung
von der errechneten Biegebewehrung abgezogen, so dass Sie sofort die zusätzlich
notwendige Bewehrung sehen können. Die Ausgabe der Grundbewehrung erfolgt
in einem Begleittext.
Für beide Bewehrungslagen (oben und unten) und für jede Bewehrungsrichtung
(r und s) kann die Grundbewehrung separat vorgegeben werden. Bei Scheiben
wird nicht zwischen den Bewehrungslagen (oben und unten) unterschieden,
da grundsätzlich die Bemessung nur für eine der beiden (symmetrischen)
Scheibenseiten durchgeführt wird.
Es ist der Winkel der Bewehrungsrichtung für die obere Bewehrungslage
in r-Richtung vorzugeben. Die s-Richtung wird orthogonal zur r-Richtung
angenommen und die unteren Bewehrungslagen liegen parallel zu den oberen
Bewehrungslagen.
Die Positionsbezeichnung wird immer in Bewehrungs-r-Richtung dargestellt.
In der Ausgabe kann über Topologie / Elementkoordinatensysteme
die r-s-Richtung kontrolliert werden. Zudem erfolgt die Wertedarstellung
der Schnittgrößen und der Bewehrung in Wirkungsrichtung.
Bei Wahl einer Radialen Bewehrung ist der polare Ursprung die lotrechte
Projektion des in globalen Koordinaten (x, y, z) vorzugebenden Punktes
in die Ebene der Flächenposition. Die r-Richtung ist die tangentiale Bewehrungsrichtung,
die s-Richtung in Richtung des polaren Ursprungs die radiale Bewehrungsrichtung.
Die Bewehrungsrichtungen der oberen und unteren Bewehrungslagen sind identisch.
Bei Scheiben wird nicht zwischen den Bewehrungslagen (oben und unten) unterschieden, da grundsätzlich die Bemessung nur für eine der beiden (symmetrischen) Scheibenseiten durchgeführt bzw. ausgegeben wird.
Die Bemessungsquerkraft ermittelt sich zu vEd=(vr,Ed2+ vs,Ed2)0,5. In Richtung w=arctan(vs,Ed/ vr,Ed) dieser Querkraft wird die aus r- und s-Richtung anteilig vorhandene Längsbewehrung auf der Zugseite (diese ist durch das zugehörige, in Richtung w transformierte Biegemoment definiert) und die in diese Richtung transformierte Membranspannung (falls vorhanden) zur Ermittlung des Bemessungswertes der Querkrafttragfähigkeit vRd,ct herangezogen.
Nach 10.3.4 (2) wird der innere Hebelarm z vereinfacht zu 0,9*d angenommen. Zudem erfolgt die Begrenzung z≤d-2*cnom (bzw. z≤d-cnom-30mm nach NABau-Auslegung, falls cnom>30mm), wobei cnom vereinfacht zu d'-5mm angenommen wird.
Für die Ermittlung der rechnerisch erforderlichen Querkraftbewehrung
nach 10.3.4 ist der Druckstrebenneigungswinkel Θ notwendig. Bei
manueller Eingabe legt dieser Wert die untere Grenze von fest. Während
der Bemessung kann dennoch ein größerer Druckstrebenneigungswinkel notwendig
werden, wobei immer die Begrenzung nach 10.3.4 (3) eingehalten wird. Erfolgt
keine manuelle Eingabe, so wird für den Winkel Θ
der nach 10.3.4 (3) kleinste zulässige Wert verwendet, wodurch eine minimale
Querkraftbewehrung erzielt wird.
Der Winkel α zwischen Querkraftbewehrung und Bauteilachse wird immer zu
90° angenommen. Dies bedeutet, dass die ermittelte Querkraftbewehrung
immer senkrecht zur Bauteilachse einzubauen ist.
Diese Einstellungen sind nur für eine Bemessung nach DIN-Fachbericht 102 erforderlich (setzt eine gültige Lizenz des MicroFe-Moduls M345 'Bemessung nach DIN-Fachbericht 102' voraus).
Bei überwiegend biegebeanspruchten Positionen (Platte, Decke, Wand, Fläche) kann die Ermittlung der Mindestlängsbewehrung nach 13.1.1 aktiviert werden. Diese wird nur dort notwendig, wo infolge des Rissmomentes Zugspannungen im Bauteil auftreten. In diesem Fall ist die ausgewiesene Mindestbewehrung gleichmäßig über die Breite sowie anteilmäßig über die Höhe der Zugzone zu verteilen. Bei Scheiben erfolgt die Ermittlung der Mindestlängsbewehrung nach 13.7.1. Die Ermittlung der Mindestquerkraftbewehrung erfolgt nach 13.3.3 (nicht für Scheiben). Es wird nur dort eine Mindestbewehrung ausgewiesen, wo rechnerisch eine Querkraftbewehrung erforderlich ist.
Über den Button Erweitert... gelangt man in den Rissbreitennachweis-Dialog; dort sind alle Parameter zum Rissbreitennachweis nach 11.2 einzugeben. Falls eine gültige Lizenz des MicroFe-Moduls M344 'Nachweise für WU-Beton und wassergefährdende Stoffe' vorhanden ist, kann dort auch der Nachweis der Wasserundurchlässigkeit für WU-Betonbauten aktiviert werden.
Über den Button Erweitert... gelangt man in den Dichtheitsnachweis-Dialog (nicht bei Scheiben); dort sind alle Parameter zum Dichtheitsnachweis nach DAfStb-Richtlinie einzugeben. Dieser Dialog steht nur zur Verfügung, wenn eine gültige Lizenz des MicroFe-Moduls M344 'Nachweise für WU-Beton und wassergefährdende Stoffe' vorhanden ist.
über den Button Erweitert... gelangt man in den Ermüdungsnachweis-Dialog; dort sind alle Parameter zum Ermüdungsnachweis nach 10.8 einzugeben.
Hier können Sie den Spannungsnachweis der Betondruckspannungen und der
Betonstahlspannungen nach 11.1 aktivieren.
Um die Betondruckspannungen nach 11.1.2 zu begrenzen, wird die Bewehrung
soweit erhöht, dass unter der seltenen Einwirkungskombination der Wert
0,6*fck nicht erreicht wird. Auf der sicheren Seite liegend werden zudem
die Betondruckspannungen unter der quasi-ständigen Einwirkungskombination
generell auf den Wert 0,45*fck begrenzt.
Die Betonstahlspannungen werden durch entsprechende Bewehrungsermittlung
gemäß 11.1.3 unter der seltenen Einwirkungskombination auf den Wert 0,8*fyk
begrenzt.
über den Button Erweitert... gelangt man in den Verformungsnachweis-Dialog; dort sind alle Parameter zum Verformungsnachweis nach 11.3 einzugeben.